Das Gemälde

Vermeer vermochte es, durch eine perfekte Umformung der Realität in seinen Bildern den Eindruck großer Naturnähe hervorzurufen. Durch die meisterliche Beherrschung von Licht, Komposition und Farbe haftet Vermeers Interieur-Bildern stets auch etwas Rätselhaftes an und die Grenzen zwischen Realität und Fiktion scheinen zu verschwimmen.

Das Gemälde steht am Beginn einer Reihe von sechs Gemälden Vermeers, die alle das Briefmotiv variieren.

Der Blick des Betrachters wird in die Ecke eines Raumes gelenkt, in dem ein Mädchen in strengem Profil, hinter einem Tisch stehend, einen Brief liest.

Licht fällt von links durch ein weit geöffnetes Fenster, erhellt vor allem den Brief und das Gesicht der Lesenden und vervielfacht seine Wirkung in zahlreichen Reflexionen und unterschiedlich beleuchteten Raumpartien.

Besonders hervorgehoben durch die Spiegelung des Mädchengesichtes in der Fensterscheibe, wird der stille Vorgang des Lesens zum inhaltlichen Zentrum der Darstellung.

 

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